Feuerwind- Schenke mir eine Lichtkugel . Video - Un long dimanche de fiançailles

Schenke mir eine Lichtkugel!

T. Hinelainen

Auf dem Pfad vom Wald durch das Feld

Ging nach Hause ein Soldat.

Mehrmals stand er vor den Panzern;

Mehrmals war er schwer verletzt.

Und zur Zeit war er kriegsmüde,

Suchte nach ein’ leisen Platz.

Er hatt’ leere Schulterstücke

Und ein’ bloßen Waffenrock.

„Ich hab genug vom Pfiff und Schießen;

Wegwerfen will ich die Gewehre.

Ewigen Frieden will ich finden;

Ewiger Ruhe nach ich strebe.

Ich hab mich satt geseh’n an Kämpfen.

Wie lange werden Bomben fallen?

Zeig mir das helle, reine Leben,

Das Ziel, das muss man jetzt verfolgen!“

Er setzte sich auf einen Hügel,

Neben drei dicke Eichen.

Die Sonne und den Himmel sah er an.

An sie beide wandte er sich:

„Schenkt nun mir eine Lichtkugel,

Die zeigt mir die Wahrheit:

Gibt’s für mich ein’ warme Ecke

Oder werd’ ich tot?“

Nun er atmete tief auf

Und dann machte grelles Feuer.

Er will seine Trauer brennen

Und verwandeln sie zum Dampf.

Er nahm aus dem Sack heraus

Seine Dose mit Tabak.

Dann er füllte seine Pfeife –

In Gedanken er versank.

Etwas später stand er auf,

Löschte dann das Feuer aus.

Er ging weiter zu der Heimat,

Hoffend da, zu finden sich.

Seine Schritte zählten Füße.

Und die Stiefel schlugen laut.

Das vergangene Schlachtleben

Zu vergessen, wollte er.

„Bald ich vergess’ den Pfiff und Schießen

Statt ein’ Pistole nehm’ ein’ Hammer.

Und schlagen wird’ ich kein’ Patronen

Sondern Schuhnägel oder Keile

Und außerdem ich nehme Stifte,

Um meine Bahn bunt zu beschreiben.

Es wird mir Kummer stetig folgen,

Wenn ich zu Hause mich nicht finde.“

Er machte halt und sah sich um

An jene drei dicke Eichen.

Die Sonne und den Himmel sah er an,

Wieder wandte er sich an sie:

„Schenkt nun mir eine Lichtkugel,

Die zeigt mir die Wahrheit:

Gibt’s für mich ein’ warme Ecke

Oder werd’ ich tot?“